Baugeschichte
Die sehr komplexe, 12-hundertjährige Baugeschichte soll in aller Kürze dargestellt werden: In der Vita des Hl. Gallus wird für das Jahr 615 erstmals eine Marienkirche genannt. Erst Anfang des 9. Jh. entsteht eine dreischiffige Basilika, deren Abmessungen der Schiffe, Arkaden, Vierung und des Chores von den Nachfolgebauten übernommen wurde. Zwischen 8. und 10. Jh. entsteht die Ringkrypta mit ihren beiden Zugangsstollen. 940 wird unter Bischof Konrad die Mauritiusrotunde erbaut, deren Mauern bis zur Höhe der gotischen Einwölbung erhalten sind. Unter Bischof Lambert wurde die Krypta erweitert, Querhaus und Vierung eingebaut. Nach Einsturz des Langhauses 1052 wurde dieses wieder erstellt, Querhaus und Chor in First und Traufe auf dasselbe Niveau gebracht. Weihe 1089 durch Bischof Gebhard III. Im Norden und Süden wurden Anräume an den Chor angebaut, dem nördlichen Seitenschiff wurde auf der Westseite ein Turm vorgestellt, der Südturm 1378 vollendet. Um 1240 erfolgte die Aufrichtung des heutigen Dachstuhles, das Heilige Grab in der Mauritiusrotunde entstand kurz darauf. Am Ende des 13. Jh. begannen die Baumaßnahmen zu den nördlichen Anbauten und des Kreuzgangs. Nach dem Konzil, 1414 – 1418, brach eine Periode verstärkter Baumaßnahmen an, nach und nach erfolgte die Einwölbung einzelner Gebäudeteile. Mitte des 15. Jh. wurde der Anbau der südlichen und nördlichen Seitenkapellen eingeleitet. Als bedeutende Innenausstattung sind aus dieser Zeit der sogenannte „Konstanzer Schnegg“, ein Wendeltreppenbauwerk im Thomaschor (1446 vollendet), das Chorgestühl und die Portaltüren a.d.J. 1470 zu nennen. 1497 erfolgte die Grundsteinlegung des Mittelturms. 1511 zerstörte ein Brand die oberen Teile der Turmanlage, 1517 waren die Schäden bereits wieder behoben. Die Einwölbung der Vorhalle erfolgte 1518. Auf die beiden Seitentürme wurden Maßwerkhauben aufgesetzt. 1597 ist die Erneuerung des Dachreiters über der Vierung abgeschlossen, 1680 die Einwölbung des Langhauses. 1776 wurden Chorraum und Querhaus nach Plänen des Architekten d’Ixnard im klassizistischen Stil umgestaltet. 1824 zerstört ein Brand den „Stauff“ und die angrenzenden nördlichen und westlichen Kreuzgangflügel. Mit der letzten großen Neubaumaßnahme erhielt das Münster durch die Vollendung des Mittelturmaufsatzes mit Oktogon und neugotischem Turmhelm 1853 sein heutiges Aussehen. 1854 – 57 erfolgte die Umgestaltung des Süd- und Nordportals. Danach wurden immer wieder umfangreiche Instandhaltungsmaßnahmen im Inneren und Äußeren des Münsters durchgeführt, welche durch das Amt Konstanz vom Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg geplant und betreut und vom Land Baden-Württemberg finanziert werden