Dom Halle

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Baugeschichte

Der an einem Saalearm am Rande der Altstadt von Halle gelegene Sakralbau ist ursprünglich eine Gründung der Dominikaner. Dieser Bettelorden veranlasste kurz nach seiner Ansiedlung im Jahre 1271 die Errichtung der turm- und querhauslosen Hallenkirche, die bereits im Jahre 1283 geweiht wurde. Nach recht kurzer Bauzeit dürfte um das jahr 1300 die Kirche St. Pauli zum Heiligen Kreuz im wesentlichen vollendet gewesen sein.
Die bedeutungsvollste Epoche in der Geschichte des Bauwerks ist untrennbar mit dem Wirken Kardinal Albrechts von Brandenburg verbunden, der im Jahre 1520 den Dominikanerbau als Kirche seines „Neuen Stifts“ auswählte. Als Aufbewahrungsort des „Halleschen Heilthums“, der berühmten Reliquiensammlung Albrechts, und als künftige Grablege des Kardinals wurde sie innerhalb der Kirchenhierarchie nach dem Magdeburger Dom zum wichtigsten Sakralbau im Erzbistum Magdeburg. Dieser herausgehobenen Stellung widersprach die schlichte und nüchterne Gestalt der ehemaligen Bettelordenskirche, so dass Kardinal Albrecht die repräsentative Ausstattung des Kircheninnenraumes in Auftrag gab. Mit der Leitung der Baumaßnahmen betraute er den Steinmetzmeister Bastian Binder, der zuvor als Dombaumeister in Magdeburg tätig war. 
An der Kirchenausstattung waren so bedeutende Künstler wie Matthias Grünewald, Lukas Cranach d. Ä. und Peter Schro mit ihren Werkstätten beteiligt. Durch den Umbau entstand ein Gesamtkunstwerk, das in der Übergangszeit von der Spätgotik zur Frührenaissance Elemente beider Stilrichtungen miteinander in Einklang brachte und somit einen er ersten Meilensteine der deutschen Renaissancebaukunst markiert.
Nachdem Kardinal Albrecht als Gegner der reformatorischen Bewegung im Jahr 1541 Halle verlassen musste, verblasste der Glanz des Domes. Im 17. Jahrhundert war er zeitweise die Hofkirche der Administratoren des Erzbistums Magdeburg, bis er 1688 der Gemeinde der deutsch-reformierten Pfälzer zur „ewigen Nutzung“ übergeben wurde. Der daraus hervorgegangenen evangelisch-reformierten Gemeinde dient er bis heute als Gotteshaus.

Ausstattung

An die prächtige Ausgestaltung des Kircheninnenraumes zur Zeit Kardinal Albrechts erinnern heute nur noch wenige Ausstattungsstücke. Besondere Aufmerksamkeit gilt daher dem Zyklus von Pfeilerfiguren, der 1525 von Peter Schro geschaffen wurde. Die überlebensgroßen Statuen verkörpern Christus, die dreizehn Apostel, die beiden Kirchenpatrone Mauritius und Maria Magdalena sowie den Mitpatron Erasmus.

Restaurierungsarbeiten

Seit 1990 fanden umfassende Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten an dem stark geschädigten Bauwerk statt. Die Bauhülle wurde vollständig saniert.
Kirchenschiff und Ausstattung wurden umfangreichen Restaurierungen unterworfen.