Baugeschichte
931 Weihe Pfalzstiftskirche St. Johannes der Täufer
968 zur Kathedrale mit dem neuem Konpatron Laurentius erhoben
1042 Weihe des neuen Chors mit runden Chorbegleittürmen und Hallenkrypta
zwischen 1059 und 1093 Errichtung eines nicht erhaltenen Mittelturmes
zwischen 1225 und 1240 basikale westliche Vorhalle als Fortsetzung des Langhauses sowie Veränderungen an westlichem Turmzwischenbau, Hauptapsis, Querhausflügeln und Osttürmen, Einwölbung der gesamten Ostteile (?)
1272 Unwetterschäden an Türmen und Dächern
Mitte 14. Jh. Erneuerungsarbeiten
1510 – 1517 Errichtung des neuen Langhauses, gründliche Erneuerung des gesamten Baus
1535 – 1537 Einwölbung des Mittelschiffes der Vorhalle, Errichtung der spitzen Schieferhelme der Westtürme
1675 Stützpfeiler am Südwestturm
1687 (?) neuer Helm des Nordostturmes und Erneuerung der Ausstattung
1839, 1844-45, 1883-86 Restaurierungen
1964 – 1971 Sicherung des Außenbaus und teilweise Neudeckung der Dächer
1972 – 1974 Instandsetzung des Innenraumes
Baugestalt
Beim Merseburger Dom handelt es sich um eine dreischiffige Hallenkirche mit östlichem Querschiff. Im südlichen Teil findet man ein apsidal geschlossenes, von zwei Rundtürmen flankiertes Chorquadrum über einer dreischiffigen Hallenkrypta, sowie zwei Nebenapsiden als Abschlüsse der Seitenschiffe. Westlich vor dem doppeltürmigen Westbau liegt eine basikale Vorhalle.
Ausstattung
Hauptaltar – inschriftlich 1668, einer der ältesten Barockaltäre Mitteldeutschlands, mehrere Nebenaltäre
Sakramentshaus – nördlich vom Hochaltar, auf gedrehter Halbsäule, I. Viertel 16. Jh.
Taufbecken – gotisch: großer sechseckiger Sandsteinkelch, 1665; monumental: 1831 von Neumarktkirche in den Dom versetzt, roter Sandstein, Ende 12. Jh.
Kanzel – virtuose Holzschnitzkunst, um 1517 (Schalldeckel von 1665)
Gestühl – zweireihiges Chorgestühl in der Vierung an den Innenseiten der Chorschrankenwände, inschriftlich 1446 von dem Dominikaner Casper Schokholcz; zwei gegenüberstehende Fünfsitze im Chorquadrum; Gestühl in Seitenschiffen des Langhauses aus gleicher Werkstatt wie die Kanzel, inschriftlich 1519