Naumburger Dom

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Baugeschichte

Marienstiftskirche um 1021, errichtet als Grabkirche der Ekkehardinger, Markgrafen von Meißen, einziger skulptierter Rest in der Nordwand des heutigen Südwestturms

Frühromanischer Dom von 1028 bis 1040/50 erbaut, Ostchor quadratisch mit eingezogener halbkreisförmiger Apsis, Querhaus ohne ausgeschiedene Vierung, mit zwei Nebenapsiden, Mittelschiff aus drei Quadraten von der Größe der Vierung, Seitenschiffe aus sechs halb so großen Quadraten, westlich endend in wenig seitlich austretende Türme, zwischen diesen eine Apsis (von außen durch gerade Rückwand zwischen den Türmen nicht sichtbar) mit zentraler Begräbnisstätte (Krypta?) im Untergeschoss

Um 1160 im Ostchor eine Krypta eingefügt, erhalten als der mittlere Raum der Krypta des spätromanischen Nachfolgebaus: Dreischiffig, dreijochig, mit Kreuzgratgewölben, auf sechs Freisäulen, vier Wandsäulen in Raumecken und Wandpfeilern dazwischen, Apsis beseitigt

Heutiger Bau vor 1213 begonnen, zunächst beabsichtigt, unter Beibehaltung der frühromanischen Ostteile nur das Langhaus erneuern, Beginn mit Quadratischen Pfeilern westlich der Vierung, dann Planänderung und Neubau von Osten nach Westen

Zwischen 1210 und 1250 entstandenen,  im wesentlichen rheinisch-westfälisch beeinflussten Teile: Ostchor mit Apsis (um 1330 für Chorverlängerung beseitigt), Anlage dreiteilige Krypta unter Vierung und Chor (Miteinbezug des Vorgängerbaus), dreijochiges Querhaus mit ausgeschiedener Vierung, Osttürme in Winkeln zwischen Chor und Querschiff mit nach Osten vorspringenden Apsiden im Erdgeschoss, basikales Langhaus im gebundenen System mit einem Mittelschiff aus drei quadratischen Jochen nach Maß der Vierung – wie auch Kreuzarme und das Chorjoch, seitlich weit ausspringende Westtürme mit quadratischem Grundriss

Um 1250 Beginn der Errichtung des frühgotischen Westchores mit breiterem Chorquadrat als die Mittelschiffjoche, im Osten begrenzt durch Westlettner, Abschluss etwa 1260

Zur gleichen Zeit Errichtung des ersten gotischen Obergeschosses des Nordwestturmes, die weiteren Obergeschosse im 14. und 15. Jh., neugotische Obergeschosse des Südwestturmes und die Helme beider Türme zwischen 1884 und 1894

Um 1330 Erweiterung des Ostchores (nach Vorbild des Westchores), spätromanische Hauptapsis bleibt nur in der Krypta erhalten; hochgotische Erweiterung und Modernisierung des Sanktuariums

Osttürme: wohl nach 1532 das mit spätgotischen Elementen verzierte Obergeschoss hinzugefügt, Hauben und Laternen 1713/14 bzw. 1725-28

Letzte Gesamtinstandsetzung des Langhauses und der Chöre 1961-65, neue Dachhaut 1991-95

Baugestalt

Lang- und Querhaus spätromanisch, Westchor frühgotisch, Ostchor hochgotisch erweitert

Gesamtlänge einschließlich beider Chöre etwa 100m

Dreischiffige Kirche mit östlichem Querschiff

Dreijochiges Querschiff mit ausgeschiedener Vierung

Osttürme in den Winkeln zwischen Querschiff und Chor mit nach Osten vorspringenden Apsiden im Erdgeschoss

basikales Langhaus im gebundenen System mit einem Mittelschiff aus drei quadratischen Jochen nach Maß der Vierung – wie auch Kreuzarme und das Chorjoch

seitlich weit ausspringende Westtürme mit quadratischem Grundriss

Westlicher Chor durch Lettner vom Langhaus getrennt

Ausstattung

Hauptaltar – die Mensa 13.Jh., Wand dahinter mit zwei seitlichen Portalen, 1567

Kanzel – signiert 1466, weitgehende neu, original nur Relieffeld (zwölfjähriger Jesus im Tempel) sowie Teile des Korbrahmens

Gestühl – südlich Viersitz um 1260 und Dreisitz an der Rückwand des Lettners wohl um 1400, Chorgestühl 2. Hälfte 14. Jh. und spätes 15. Jh., im Westchor schlichtes Gestühl von 1516-17, nach Brand von 1532 im 19. Jh. fast vollständig erneuert

Buchpulte – im Ostchor, wohl um 13. und 14. Jh.